Schwule dating app niederlande linz

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Kaum wird der jährige Wellington aus dem Gefängnis entlassen, lernt er den älteren Sexworker Ronaldo kennen. Der wird sein Vater-Ersatz, Lover und Zuhälter. Mit Posaunen und Trompeten wird Wellington verabschiedet. Ein kleines Gefängnisorchester spielt auf, die Musiker tragen gut geschnittene, marineblaue Sweatshirts.

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Fast so, als wären sie komplementär auf die senfgelben Gefängnistüren und Gitter abgestimmt. Die Sonne scheint von oben in den Lichthof und lässt die polierten Instrumente glitzern. So formalästhetisch war schon lange kein Knast mehr, schon gar nicht in Brasilien.

Es ist ein Abgang mit Knall, könnte man meinen. Die formale Strenge und Künstlichkeit der Anfangsszene wird der Spielfilm "Baby" nicht durchziehen, den hohen Grad an Stilisierung aber durchaus. Doch erst einmal muss Wellington nach Hause. Das Problem: Da wartet niemand auf ihn.

Wohin sie gezogen sind, haben sie ihrem Sohn aber nicht verraten. Seine queere Clique ist aber noch in der Metropole. Ein Glück. Es zieht ihn aber auch an neue Orte. In einem Pornokino lernt er den Sexworker Ronaldo Ricardo Teodoro kennen. Doch die beiden schwulen Männer lernen sich dennoch kennen.

Zwischen ihnen entsteht eine komplexe und ambivalente Beziehung. Ronaldo gibt dem jungen Sexarbeiter Tipps "Baby", der zweite Spielfilm des brasilianischen Regisseurs Marcelo Caetano, stellt die Beziehung der beiden auf den ersten Blick ungleichen Männer in den Fokus.

Ronaldo wird zu Wellingtons Mentor in der Sexworker-Szene, gibt ihm Tipps, zwingt ihn aber auch zur Arbeit, verhält sich wie sein Zuhälter. Wellington, der sich ab sofort Baby nennt, lebt aber auch bei ihm, findet bei Ronaldo einen Ersatz-Vater und die Zuneigung, die ihm seine Eltern offenbar verwehrt haben.

Spielfilme über schwule Stricher gibt es einige. Interessant ist vor allem, was das Drama über Familie aussagt: Wellington sehnt sich nach seiner Kernfamilie, macht sich auf die Suche nach ihr, das ist aber alles kompliziert. Die Aussage ist klar, ohne platt zu sein: Familie ist da, wo Akzeptanz herrscht.

Und Queers können das mindestens genauso gut. Insbesondere in Brasilien, wo bis Dezember noch der rechte und evangelikale Jair Bolsonaro Präsident war, ist das eine relevante und hochpolitische Aussage. Doch auch die queeren Generationen fängt "Baby" wunderbar ein. An den traditionellen Cruising-Orten, dem Park, dem Sexkino oder dem Gay-Club, herrscht ein sehr einheitliches Bild von schwulen Männern.

Wellingtons queere Clique aus genderfluiden, nichtbinären und trans Menschen, die im Bus voguen, setzt da einen vielfältigen Kontrast, mit Wellington als Scharnier. Die Generationen brauchen einander und können voneinander lernen. Und die Jüngeren setzen auf gemeinsam statt getrennt.