Schwulenbar prag wien

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In der Tschechoslowakei wurde die Homosexualität bereits entkriminalisiert — und damit früher als in vielen westlichen Ländern. Wie kam es dazu, dass das ansonsten repressive kommunistische Regime ausgerechnet in dieser Frage einen liberalen Standpunkt einnahm? Und wie sah dann die Realität für Schwule und Lesben aus?

Dennoch bedeutete die Entkriminalisierung, die beschlossen wurde und zum Jahresanfang in Kraft trat, einen bedeutenden Schritt. In England konnten Homosexuelle noch bis gerichtlich verurteilt werden, in Westdeutschland bis , in Norwegen bis , in Schottland bis und in Irland und Russland sogar bis Heute gilt Spanien als Paradies für die LGBT-Community.

Dabei hatte das Franco-Regime Schwule noch hart verfolgt.

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Von bis haben sie hierzulande die Homosexualität wissenschaftlich untersucht. Man wollte wissen, ob sie vielleicht heilbar wäre. Damit meine ich die männliche Homosexualität, denn auf sie bezog sich die strafrechtliche Verfolgung. Zur weiblichen Homosexualität gab es hingegen keine Gesetze.

Die Sexologen konzentrierten sich also auf die Männer. Nach acht langen Jahren der Forschungen kamen sie zu dem Ergebnis, dass nicht ein einziger ihrer Patienten hatte geheilt werden können. Und das galt auch für jene Männer, die eine Ehe eingingen — selbst bei ihnen führte das nicht dazu, dass sie sich dann Frauen als sexuellen Partnern zuneigten.

Und wenn weder der Betroffene noch die Wissenschaft dies könnten, dann dürfe Schwulsein auch nicht unter Strafe gestellt werden, so ihre Folgerung. Deswegen warben sie bei den Politikern dafür, den Paragraf über Homosexualität nicht mehr in die geplante Novelle des Strafgesetzbuches aufzunehmen.

Die Politiker betrachteten die Sache nüchtern, nämlich aus fachlicher Sicht und nicht aus weltanschaulicher. Und da die Wissenschaftler zu dem Schluss gekommen waren, dass eine gleichgeschlechtliche Orientierung keine Abweichung, sondern eine Variante der Sexualität sei, ging die politische Führung auf die Empfehlung der Experten ein.

So kippte die Homosexualität aus dem tschechoslowakischen Strafrecht. Was allerdings weiter strafbar blieb, war der sexuelle Verkehr zwischen einem erwachsenen Mann und einem minderjährigen Partner. Für Heterosexuelle lag die Grenze der Strafbarkeit bei 15 Jahren. Für erwachsene Schwule zog der Flirt mit einem Jugendlichen oft eine verordnete psychiatrische Behandlung nach sich:.

Die erwachsenen Schwulen hatten das Pech, dass es strafbar war, wenn sie zum Beispiel mit einem Jugendlichen ein Bier trinken gingen und dann mit ihm im Bett landeten. Die Jugendlichen verpetzten diese Männer häufig oder erpressten sie. Wir Sexologen wollten aber absolut nicht, dass Homosexuelle für ihre sexuelle Orientierung bestraft werden.

Die einzige Behandlung der tschechoslowakischen Spezialisten war, die sexuelle Orientierung ihrer homosexuellen Patienten einfach zu akzeptieren. Sogenannte Konversionstherapien waren in den er und er Jahren bereits ausgeschlossen. In ihren Erinnerungen an diese Zeit berichten tschechische Schwule sogar, dass Gruppentherapien bei Psychologen der ideale Ort zum Kennenlernen gewesen seien.

Denn Kontaktanzeigen von Homosexuellen zum Beispiel wurden von den Zeitungen nicht abgedruckt, und selbstverständlich gab es auch noch längst keine Apps wie etwa das heutige Grindr. Die Entkriminalisierung war sicher ein wichtiger Schritt, um das Leben von Schwulen zu verbessern.

Dennoch war auch die tschechoslowakische Gesellschaft immer noch strikt heteronormativ.