Kurze gaygeschichten wien
Doch dann wagte es kein einziger. Warum in Kicker-Kreisen nicht nur Homosexuelle Mobbing fürchten — und wie sich das ändern könnte. Sogar die Bild und der Spiegel berichteten. Er kenne über hundert Namen, verriet er der WZ. Weltstars seien darunter. Und Österreicher. Auf einer digitalen Plattform sollten sie ihre Videobotschaften, Fotos oder Texte hochladen und sich offen zu ihrer Sexualität bekennen.
Am Morgen des Mai, dem Tag des geplanten Gruppen-Coming-outs, brach die Webseite unter den vielen Aufrufen zusammen. Zu viele wollten zusehen, wie Geschichte geschrieben wird. Doch dann passierte nichts. Musik-Stars, TV-Sternchen, Schauspieler und Politiker outen sich reihenweise.
Warum ist das so? Die WZ hat in der Branche recherchiert. Wie könnte sich das ändern? Und vor allem: wer? Nur einen Amateurspieler: den jährigen Oliver Egger. Und schon für ihn war es schwierig. Seit Kindertagen spielt er für den steirischen Unterligaklub FC Gratkorn. Ein raues Umfeld.
Egger gestand sich lang nicht ein, auf Männer zu stehen. Was würden die Kollegen sagen?
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Und erst seine Gegenspieler? Sein Vereinsobmann stärkte ihm den Rücken; auch seine Mitspieler hielten zu ihm. So etwas schreckt ab. Es geht um Meistertitel und Millionen. Um Rekorde und Ruhm. Und das ist historisch bedingt. Damit der Anschein gar nicht erst entstehen konnte, versuchten sie möglichst brutal und männlich aufzutreten.
Das blieb bis heute so. Kicker seien selten Kumpels, sondern Kontrahenten. Es geht um Rangordnungen und Alpha-Männchen.